Cold Brew vs. Eiskaffee: Unterschiede, Zubereitung und Genussfaktor
Kaffee erfreut sich in all seinen Varianten großer Beliebtheit – besonders in den Sommermonaten steigt das Interesse an gekühlten Alternativen. Dabei tauchen Begriffe wie „Cold Brew“ und „Eiskaffee“ regelmäßig auf. Doch was unterscheidet diese beiden Varianten eigentlich? In diesem Beitrag beleuchten wir die Unterschiede zwischen Cold Brew und Eiskaffee, zeigen die jeweiligen Zubereitungsmethoden und stellen ihre geschmacklichen und gesundheitlichen Besonderheiten gegenüber. Außerdem geben wir Tipps für den perfekten Kaffeegenuss bei heißen Temperaturen.
Was ist Cold Brew Kaffee?
Cold Brew ist eine spezielle Art von Kaffeezubereitung, bei der gemahlener Kaffee über mehrere Stunden in kaltem Wasser extrahiert wird. Der Begriff „Brew“ – also „brühen“ – ist hier etwas irreführend, denn es findet keinerlei Erhitzung statt. Stattdessen werden die Aromen über einen langen Zeitraum – meist zwischen 12 und 24 Stunden – langsam aus dem Kaffeepulver gelöst.
Zubereitung von Cold Brew
Typischerweise wird für Cold Brew grob gemahlener Kaffee verwendet. Für ein optimales Verhältnis empfiehlt sich etwa 1 Gramm Kaffee auf 10 Milliliter Wasser. Der Kaffee zieht in einem verschlossenen Gefäß im Kühlschrank oder bei Raumtemperatur. Im Anschluss wird der Sud gefiltert – etwa mithilfe eines Kaffeefilters oder feinen Siebs – und kalt serviert. Das Ergebnis ist ein sehr milder, voller und säurearmer Kaffee, der sich pur, auf Eis oder mit Milch beziehungsweise Pflanzenmilch genießen lässt.
Was versteht man unter Eiskaffee?
Der klassische Eiskaffee, wie er in Cafés und Eisdielen serviert wird, basiert auf heiß aufgebrühtem Kaffee oder Espresso, der abgekühlt und oft mit Vanilleeis, Milch sowie Sahne serviert wird. Es handelt sich hierbei also nicht um eine spezielle Brühmethode, sondern um eine Zusammenstellung aus gekühltem Kaffee und Dessertkomponenten. Diese Variante ist in Mitteleuropa seit Jahrzehnten beliebt, insbesondere in der Kombination mit Schlagsahne.
Zubereitung von Eiskaffee
Für einen traditionellen Eiskaffee wird Filterkaffee entweder direkt heiß über Eiswürfel gegossen oder vorab im Kühlschrank abgekühlt. Ein oder zwei Kugeln Vanilleeis kommen in ein großes Glas, der kalte Kaffee wird darübergossen und häufig mit einem Sahnehäubchen und Schokostreuseln garniert. Je nach Vorliebe kann der Eiskaffee auch mit Sirup oder Likör verfeinert werden.
Cold Brew vs. Eiskaffee – Die wichtigsten Unterschiede
Obwohl beide Getränke kalt genossen werden, gibt es wesentliche Eigenheiten, die sie voneinander abgrenzen:
- Zubereitungsdauer: Cold Brew benötigt mehrere Stunden Ziehzeit, während Eiskaffee in wenigen Minuten zubereitet werden kann.
- Geschmack: Cold Brew ist durch die kalte Extraktion besonders mild und arm an Bitterstoffen. Eiskaffee hat durch die heiße Brühmethode mehr klassische Röstaromen und ist teilweise bitterer.
- Koffeingehalt: Cold Brew hat aufgrund der langen Kontaktzeit mit dem Wasser meist einen höheren Koffeingehalt – je nach Konzentration. Eiskaffee enthält, abhängig vom Ausgangskaffee, weniger Koffein.
- Verwendung: Cold Brew wird als erfrischender Kaffeeersatz getrunken – auch ohne Zusätze. Eiskaffee fungiert meist als Dessert oder sommerlicher Genuss.
Vorteile von Cold Brew
Cold Brew gilt nicht nur als Trendgetränk, sondern punktet auch mit gesundheitlichen Vorteilen. Durch die kalte Extraktion ist der Kaffee besonders bekömmlich für Menschen mit empfindlichem Magen, da deutlich weniger Säuren und Bitterstoffe gelöst werden. Zudem bleibt das Getränk im Kühlschrank bis zu zwei Wochen frisch, was eine flexible Verwendung ermöglicht.
Ein vielseitiger Einsatz ist ein weiterer Vorteil: Cold Brew kann zum Beispiel als Grundlage für sommerliche Kaffee-Cocktails oder zur Verfeinerung von Süßspeisen dienen. Besonders beliebt ist die Kombination mit Tonic Water oder Zitronenzesten, die dem Getränk eine frische Note verleiht.
Tipps für die perfekte Cold Brew Zubereitung
Für das ideale Geschmackserlebnis beim Cold Brew sollten einige Dinge beachtet werden:
- Verwende möglichst frischen, grob gemahlenen Kaffee. Sorten mit schokoladigen oder nussigen Noten eignen sich besonders gut.
- Vermeide Leitungswasser mit hohem Kalkanteil. Gefiltertes Wasser bringt die Aromen besser zur Geltung.
- Lass den Kaffee mindestens 12 Stunden bei Raumtemperatur oder im Kühlschrank ziehen. Umso länger die Extraktion, desto intensiver das Ergebnis.
- Filtere sorgfältig – sonst gelangen feine Partikel in das Getränk, die den Geschmack beeinflussen.
Wo liegt der Ursprung von Cold Brew?
Obwohl Cold Brew als moderne Entwicklung gilt, reicht seine Geschichte Jahrhunderte zurück. Ursprünge finden sich bereits im 17. Jahrhundert in Japan. Dort wurde die Methode als „Kyoto Style Coffee“ bekannt, bei dem kaltes Wasser tropfenweise durch ein Bett aus Kaffeepulver läuft – ein Verfahren, das heute in spezialisierten Cafés Anwendung findet. Cold Brew in seiner heutigen Form wurde besonders durch die Specialty Coffee Bewegung in den USA populär – insbesondere durch Anbieter wie „Stumptown Coffee Roasters“ aus Portland oder „Blue Bottle Coffee“ aus Kalifornien, die dem Getränk neue Beliebtheit und Innovationskraft verliehen haben.
Mehr über Cold Brew bei Blue Bottle:
Cold Brew Anleitung von Blue Bottle Coffee
Wie Eiskaffee in Deutschland populär wurde
Der Eiskaffee in seiner europäischen Ausformung hat seine Wurzeln im Nachkriegsdeutschland. In Zeiten steigender Kaffeeverfügbarkeit und wachsender Eiskultur – etwa durch die Einwanderung italienischer Eiskonditoren – entwickelte sich das Getränk schnell zum Liebling in Eiscafés. Gerade in den 50ern und 60ern war ein Glas Eiskaffee mit Vanilleeis und Sahne Inbegriff sommerlicher Genusskultur. In modernen Cafés erlebt der Eiskaffee heute Neuinterpretationen mit Cold Brew als Basis, hochwertigen Espressi oder veganen Alternativen.
Cold Brew und Eiskaffee – Welcher passt für wen?
Die Wahl zwischen Cold Brew und Eiskaffee hängt stark vom persönlichen Geschmack und gewünschten Effekt ab. Wer ein Getränk für den Start in den Tag oder einen bekömmlichen Koffein-Kick sucht, greift besser zum Cold Brew. Er ist leichter, eleganter und vielseitiger einsetzbar – auch im Arbeitsumfeld. Der klassische Eiskaffee überzeugt dagegen Liebhaber süßer Getränke und eignet sich hervorragend als Dessert für Gäste oder zum gemütlichen Genuss nachmittags.
Gespielte Vielfalt: Kreative Cold Brew Variationen
Cold Brew bietet eine Spielwiese für kreative Rezepturen. Besonders beliebt sind folgende Varianten:
- Cold Brew Tonic: Ein Glas mit Eiswürfeln füllen, Tonic Water eingießen und Cold Brew darübergeben. Nicht umrühren, damit der Layering-Effekt erhalten bleibt – optisch ein Highlight.
- Vanilla Cold Brew: Gekühlten Cold Brew mit Vanillesirup und einem Schuss Hafermilch verfeinern. Wer es besonders cremig mag, kann einen Schuss Sahne hinzufügen.
- Cold Brew mit Zitrusnoten: Ein Eiswürfel mit Zitronenscheibe ins Glas geben, Cold Brew darüber. Eine Prise Zimt sorgt für ein überraschendes Aroma.
Fazit: Zwei kalte Klassiker – Zwei unterschiedliche Erlebnisse
Sowohl Cold Brew als auch Eiskaffee erfüllen ihren Platz in der Welt des Kaffeegenusses. Während Cold Brew auf seine elegante Art den Alltag beflügelt, schafft Eiskaffee nostalgische Dessertmomente. Wer beide Varianten kennt, erweitert nicht nur seinen kulinarischen Horizont, sondern taucht ein in die faszinierende Welt des kalten Kaffees. Für Kaffeeliebhaber ist es lohnenswert, beide Zubereitungsarten zu Hause auszuprobieren – denn oft findet sich der Favorit erst nach dem Geschmackstest.
Ob Purist oder Genießer – der Sommer hat viele Kaffeegesichter, und Cold Brew wie Eiskaffee tragen ihren Teil dazu bei.
„`
Schreibe einen Kommentar